Landesschau 2023

Vom 17. bis 18. Juni 2023 fand auf dem Hufeisenplatz Gras der Olympia-Reitanlage in München-Riem die diesjährige Landesschau der Stuten mit Staatsprämienvergabe statt.

Am Samstag betraten die Stuten der Rasse Süddeutsches Kaltblut, Haflinger und Edelbluthaflinger den Ring. Am Sonntag waren die Warmblutstuten an der Reihe.

Deutsches Sportpferd

 Schaubericht von Uwe Mieck

Der Sonntag gehörte ganz den Deutschen Sportpferdestuten. Von den 316 zu den regionalen Eintragungsterminen vorgestellten Reitpferdestuten konnten sich 65 für die Landesschau qualifizieren und bewarben sich damit um den begehrten Titel „Staatsprämienstute“.

Dieses exklusive Zusammentreffen der besten Reitpferdestuten des aktuellen Jahres wird von den passionierten Züchtern aus dem Blickwinkel der folgenden Generation potenzieller Hengstmütter, der Erhaltung und Entwicklung bewährter Stutenstämme und als orientierender Vergleich gesehen, aber auch dem Sportler offenbart sich der Blick aufkommende Leistungsträger selbst oder vielleicht auch auf Mütter künftiger Sportpferde.

Mit der hohen Qualität der vorgestellten Stuten, die sich an der Spitze nur in Nuancen unterschieden, hatte die Bewertungskommission, bestehend aus Dr. Hartmut Feigl, Jakob Maier, Zuchtleiter Torsten Große-Freese und mir als Berichterstatter, kein leichtes Amt bei der Bestenauswahl.

In bewährter Weise erfolgte die Trennung der springbetont und dressurbetont gezogenen Stuten in zwei Abteilungen mit drei bzw. sechs Ringen.

Beginnend mit der Vorstellung der springbetont gezogenen Stuten im Freispringen in der kleinen Reithalle wurde die Landesschau eröffnet. Hierbei beurteilte die Kommission jede Stute hinsichtlich Springmanier, Vermögen, Galopp und ließ auch Interieurmerkmale wie Ruhe, Gelassenheit und Leistungsbereitschaft mit in die Bewertung einfließen. Unmittelbar daran anschließend, wurden die Stuten zur Beurteilung von Rasse- und Geschlechtstyp, Gebäude einschließlich Korrektheit und Bewegungsablauf auf dem Dreieck zur Vorstellung gebracht. Von den vier Endringteilnehmerinnen der Springstuten wurde die von Georg Willkommer, Törwang, gezogene Cador/Cassilano/Quattro B-Tochter Descara zur Siegerstute gekürt. Die großzügig angelegte, moderne 3-jährige Springpferdestute mit noch jugendlicher Bemuskelung brillierte im Freispringen. Geradezu selbstverständlich förderte das Hinterbein beim Absprung die Kraft in den Rücken und die Stute explodierte förmlich über dem Sprung. Mit schier grenzenloser Kapazität ausgestattet, manchmal etwas lang im Hinterbein, meisterte sie ganz souverän jede gestellte Anforderung. Dabei kam ihr natürlich auch das herausragende Interieur zugute. Außerhalb der Reihe die Ruhe selbst, ging sie hochkonzentriert und hellwach zum und über den Sprung. Die Kommission attestierte Descara ein vorzügliches Springen.

Reservesiegerin der Springstuten wurde die ebenfalls 3-jährige L’Alouette von Baggio, die Dr. Dirk Haarmann, Seeshaupt, aus einer Coupie/Lamoureux II-Mutter gezogen hat. Die harmonische, mit sehr schöner Halsoberlinie und großzügig angelegter Schulterpartie ausgestattete Dunkelfuchsstute zeigte sich sehr locker sowie äußerst beweglich mit einem ganz aktiven Hinterbein. Mit viel Übersicht, kräftigem Abdruck am Sprung überwand L’Alouette fast spielerisch mit viel Luft nach oben jede Höhe. Eine schöne Bestätigung des Ergebnisses ihrer Leistungsprüfung, die sie mit einem Endergebnis von 8,09 erst Anfang Juni absolviert hatte.

Mehr als zwei Drittel der zur Landesschau zugelassenen Stuten kommen aus der Gruppe mit dressurbetonter Abstammung. Vor allem die zehn ausgewählten Endringteilnehmerinnen mit Dressurgenetik im Pedigee demonstrierten in eindrucksvoller Weise die züchterische Qualität beim Deutschen Sportpferd und welchen nicht unerheblichen Anteil die bayerischen Züchter daran haben.

Mittlerweile machen sich die Anstrengungen der Süddeutschen Pferdezuchtverbände beim gemeinsamen Zuchtprogramm bezahlt und die Rasse DSP ist weltweit ein bekannter sowie begehrter Begriff am Markt geworden. Nun gilt es mit wachem Blick die konkurrierenden Sportpferdezuchten zu beobachten, die Rasse züchterisch weiterzuentwickeln, sich neuen Ideen durchaus offen zu zeigen, aber rückwärtsgerichtete Intensionen nicht zuzulassen.

Andreas Meyer, Plech, ist der Züchter der Siegerstute Royal Angel, die sich im Besitz von Carolin Hornig, Bayreuth, befindet und vom ersten Auftritt an mit Ausstrahlung sowie Präsenz beeindruckte. In der Viva Gold/Ampere/Rotspon-Tochter verschmelzen in nahezu idealer Weise die Ansprüche an ein ganz modernes Dressurpferd und an eine bedeutende Zuchtstute zu einer alles überragenden Siegerin. Beeindruckend im Stand, der edle ausdrucksvolle Kopf, das leichte Genick, die mittellange, gut formierte Halsung, eine großzügig modellierte Schulter, genügend Markanz im Widerrist und damit eine gute Sattellage, in bester Dreiteilung, die ansprechende, bereits plastisch bemuskelte Kruppe und ein gut gewinkeltes Hinterbein sowie dabei auch sehr korrekt im Fundament. Überragend präsentierte sie sich im Trab mit kraftvollem Antritt aus dem Hinterbein, bergauf getragen, raumgreifend, locker und absolut geregelt. Dafür erhielt die Dunkelbraune das zweite Vorzüglich des Tages von der Kommission. Auf dem abschließenden Schrittring punktete sie mit unerschütterlicher Taktsicherheit, gleichmäßig gutem Raumgriff und viel natürlichem Fleiß. Ihre tollen Anlagen als Dressurpferd unter dem Reiter hatte Royal Angel erst kürzlich mit der weit überdurchschnittlichen Endnote von 8,86 in ihrer Leistungsprüfung unter Beweis stellen können.

Wie auch im vergangenen Jahr haben Petra und Robert Knott, Vohburg-Irsching, mit Bachelorette K die erste Reservesiegerin gezogen. Die modern aufgemachte Fuchstute stammt von For Romance I aus einer Rohdiamant/Bolero-Mutter. Sportiv in ihrer Modellierung und dabei weiblich charmant, ausdrucksstark sowie mit großzügiger Linierung versehen, mit etwas feinem Bein ausgestattet, präsentierte sich die 4-Jährige mit viel Perspektive. In sehr schöner natürlicher Selbsthaltung brillierte Bachelorette K durch ihre effektvoll, mit kraftvollem Antritt aus dem Hinterbein vorgetragene, Trabmechanik bei gleichzeitig ganz lockerem Ablauf und deutlicher Schwebephase. Auf dem Endring unterstrich sie mit einem geregelten, raumgreifenden Schritt ihr enormes Bewegungspotential, das sie ebenfalls bereits unter dem Reiter bei der Eigenleistungsprüfung mit einem Ergebnis über acht bestätigen konnte.

Aus der Zucht von Birgit Liebhaber, Krumbach-Hohenraunau, stammte mit Roma die zweite Reservesiegerin. Besitzerin Bettina Mattusch, Eberfing, stellte die schwarzbraune Stute vor, die im Pedigree mit Vater Bohemian auf hannoversche Ahnen und auf der mütterlichen Seite mit Goldberg und Rousseau auf holländische Dressurgenetik verweisen kann. Eine vorn heraus gut aufgemachte Stute, mit gut modellierter Reitpferdehalsung, bestens gelagerter Schulter und deutlicher Markanz im Widerrist, wirkte mit etwas unruhiger Oberlinie sowie nicht ganz optimaler Anbindung im Lendenbereich nicht vollendet in der Körperharmonie. Aber hier muss auf die Funktionalität des Gebäudes verwiesen werden, die durchaus gegeben ist, denn die Stute konnte mit ihren Bewegungen absolut überzeugen. Im Trab wirkte sie in ihrem dynamischen Bergauf, getragen durch ein äußerst aktives Hinterbein mit beeindruckender Schulterfreiheit und deutlicher Schwebephase viel großzügiger und mit deutlicher Perspektive ausgestattet. Ein ausbalancierter, geregelter Schritt rundeten die insgesamt gute Vorstellung ab.

Um Stuten herausstellen zu können, denen im Augenblick vielleicht der letzte Überguß zum Schausieg fehlt, die aber hinsichtlich ihrer Bewegungsanlagen ganz vorn in die Rangierung gehören, wird der Titel „Bewegungssiegerin“ vergeben. Natürlicherweise kommt es bei der Entscheidungsfindung zum Showdown mit der Schausiegerin. Der Titel der Bewegungssiegerin ging an Wild-Verginia aus der Zucht von Katja und Johann Schmid, Goldach. Eine Stute auf den zweiten Blick, etwas mehr an Charme wäre wünschenswert, doch ihre optimalen Reitpferdepionts konnten überzeugen. In nahezu perfekter Dressurpferdekonstruktion des Gebäudes mit optimal angesetzter Reitpferdehalsung, auffällig großzügig angelegten Partien in Vor- und Hinterhand mit harmonischen Übergängen sowie plastischer Bemuskelung gewann die Fuchsstute mit ihrem außergewöhnlichen Bewegungspotential. Der Trab begeisterte, getragen durch ein aktives Hinterbein mit Takt, Schwung, Raumgriff und Kadenz, im Ablauf. Auf dem Endring zeigte Wild-Verginia ganz gelassen einen sehr fleißigen, taktsicheren Schritt mit gutem Raumgriff. Die Valdiviani/Sir Donnerhall I/Fidermark-Tochter aus einem erfolgreichen bayerischen Stutenstamm hat ihre Qualitäten ebenfalls schon unter dem Reiter beweisen und ihre Leistungsprüfung mit einem beeindruckenden Ergebnis von 8,18 abschließen können.

Zusammenfassend möchte ich an dieser Stelle allen Züchtern und Besitzern, die zur Landesschau ihre bestens herausgebrachten Stuten vorgestellt haben, herzlich gratulieren, denn letztendlich hat jede Stute mit der Teilnahme an der Schau der Besten gewonnen und aus meiner Sicht war es eine herausragende Veranstaltung mit überaus qualitätsvollen Stuten aus der bayerischen Landespferdezucht.
Nicht zu Letzt möchte ich auch dem Team des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V. ein großes Lob zollen, da sie vor sowie hinter den Kulissen mit ganz viel Engagement, Professionalität, persönlichem Einsatz diese Landesschau vorbereitet haben und damit maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben. Danke, dass ich die Gelegenheit erhielt mit erfahrenen Züchtern in der Kommission diese qualitätsvollen Stuten zu bewerten.

Ringergebnisse Warmblut 2023
Endring Warmblut 2023

Süddeutsches Kaltblut

Schaubericht von Uwe Mieck

Am 17. und 18. Juni 2023 fand die Landesschau der Stuten 2023 mit Vergabe der Staatsprämienanwartschaften für die Rassen Deutsches Sportpferd, Süddeutsches Kaltblut, Haflinger und Edelbluthaflinger in München-Riem statt. Zugelassen waren 3- bis 10-jährige Stuten.

Am Samstag gingen die Kaltblutstuten bei bestem Sommerwetter an den Start.

Auf den regionalen Stutbucheintragungen konnten 172 Süddeutsche Kaltblutstuten aufgenommen werden. Davon erhielten 70 die Zulassung zur diesjährigen Landesschau. Auf zehn Ringe verteilt, wurden der Kommission, bestehend aus den erfahrenen Züchtern Josef Erhart, Hermann Ober, Christian Strauß und dem Zuchtleiter Torsten Große-Freese, 67 Stuten vorgestellt. Aus dem Blickwinkel des Gastrichters war es äußerst interessant an dem regen Meinungsaustausch teilzuhaben und die besten Stuten für den Endring mit heraussuchen zu dürfen. Der staatlichen Vergaberichtlinie folgend, konnten in diesem Jahr 33 Staatsprämienanwartschaften vergeben werden, was teilweise zu spontanem Beifall und Jubel bei Züchtern, Besitzern und Publikum führte. Noch größer war die Freude, wenn sich die Stute auch für den Endring qualifizierte.

Die 15 Endringteilnehmerinnen verkörperten in ihrer Qualität bestens die Anforderungen an ein mittelschweres, leichtfüßiges Kaltblutpferd mit korrektem, trockenem Fundament sowie taktsicheren, raumgreifenden Bewegungen in Schritt und Trab. Sie entsprechen damit den Zielen des züchterischen Bestrebens.

Aus der Zucht des Haupt- und Landgestüt Schwaiganger stammte die diesjährige Landesschausiegerin der Rasse Süddeutsches Kaltblut. Die äußerst charmant auftretende und mit viel Kaltblutadel ausgestattete 3-jährige Tochter des Bundesprämienhengstes Rivero aus der Hauptgestütsstute Nusserl v. Nussknacker/Radetzky zeigte sich nicht nur typvoll, großzügig liniert bei bester Dreiteilung und nahezu perfekt in ihrer Ausstrahlung, sondern präsentierte auch einen Bewegungsablauf vom feinsten. Dynamisch im Trab, mit kraftvollem Antritt, akzentuiertem Ab- und Auffußen, immer bergauf sowie absolut geregelt im Ablauf. Noch beeindruckender erschien der Schritt durch die unerschütterliche Taktsicherheit, den Fleiß gepaart mit großem Raumgriff und sehr schön durch den Körper fließendem Ablauf sowie die absolute Gelassenheit bei der Vorstellung. Mit großem Selbstverständnis und ausgeglichenem Interieur zeigte sich Nockerl bei der Siegerehrung in ihrer ganzen Schönheit.

Erste Reservesiegerin wurde die Schmauzenberg-Tochter Finesse G, die von der Familie Sabine und Sebastian Grandauer, Nussdorf, aus der Fürstin v. Rio/Donnerhall gezogen wurde. Die ausdrucksstarke, typvolle Dunkelfuchsstute mit hellem Langhaar zeigte sich im Interieur ausgeglichen mit Ruhe und Gelassenheit. Bei dieser mit viel Tiefe ausgestatteten Stute bestätigte sich, dass die Funktionalität des Gebäudes gegeben sein muss, um sich entsprechend bewegen zu können. Finesse G zeigte sich ob ihrer gut gelagerten Schulter locker und leichtfüßig im Trabe mit großer Schulterfreiheit sowie viel Schub aus der Hinterhand. Auch im Schritt konnte sie mit Fleiß und Taktsicherheit bei gutem Raumgriff aufwarten.

Aus dem Stall von Georg Gilg, Pang, kommt die zweite Reservesiegerin. Alois Marchl jun., Rinchnach, hat Esmiralda von Schanino aus der Elke, einer Salvator I/Vandino-Tochter, gezogen. Eine gut entwickelte Dunkelfuchstute, typvoll, mit viel Ausdruck und Charakter, die sich sehr geschlossen im Seitenbild zeigte. Esmiralda beeindruckte mit ihrer Nervenstärke. Aus der absoluten Ruhe heraus vermochte sie sich mit dynamischem Antritt und überzeugender Leistungsbereitschaft schwungvoll in Bewegung zu setzen. Auch ihr Schritt konnte mit Gleichmaß und Taktsicherheit überzeugen.

Ebenfalls aus dem starken Ring acht qualifizierte sich Goldy für den Endring und avancierte dort zur diesjährigen Bewegungssiegerin. Die braune Namiro-Tochter wurde von Oskar Kusterer, Amberg, aus der Staatsprämienstute Greta v. Romanoff/Veranus gezogen. Quirin und Helene Weyer, Langerringen, stellten die charmante und ausdrucksstarke 3-Jährige vor. Lediglich eine etwas unruhige Oberlinie und kleinere Abstriche in der Korrektheit des Fundamentes waren zu konstatieren. Bestens eingemustert, zeigte sich Goldy auf dem Dreieck mit kraftvollem Antritt aus dem Hinterbein, bergauf getragenem, raumgreifendem, ganz lockerem und absolut geregeltem Bewegungsablauf im Trabe. Auf dem abschließenden Ring präsentierte sie sich mit einem äußerst taktsicheren, fleißigen und in großem Gleichmaß vorgetragenen Schritt.

Zusammenfassend kann ich mich nur den Worten des 2. Vorsitzenden Florian Schelle anschließen, der herausstellte, dass nicht nur die abschließend ausgezeichneten Stuten, sondern alle zur Landesschau vorgestellten Süddeutschen Kaltblutstuten als Sieger vom Platz gehen, denn diese Stuten sind die ausgewählt Besten des Eintragungsjahrganges 2023. Sie verkörpern in ihrer beeindruckenden Qualität hinsichtlich Typ, Gebäude und der Bewegungsveranlagung in Schritt sowie Trab den mit viel Passion erreichten Stand in der Zucht des Süddeutschen Kaltblutes.

Abschließend sei allen Züchtern und Besitzern gedankt, die keinen Aufwand scheuten, um ihre Stuten in bester Schaukondition zu präsentieren und damit zu einer beeindruckenden Landesschau der Kaltblutzucht in Bayern beigetragen haben.

Endring Süddeutsches Kaltblut 2023
Hoffnungsring Süddeutsches Kaltblut 2023
Ringergebnisse Süddeutsches Kaltblut 2023

Haflinger und Edelbluthaflinger

Schaubericht von Manfred Weber

Am 17. Juni 2023 durfte ich ein weiteres Mal bei der vom Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e.V. ausgetragenen Landesstutenschau der Haflinger und Edelbluthaflinger als Gastrichter in der Kommission mit Hans Schiller, Bernhard Heistinger, Petra Knoll und der sonst für die Ponyrassen des Bayerischen Zuchtverbandes für Kleinpferde und Spezialrassen e.V. zuständigen Zuchtleiterin Beatrice Große-Freese mitwirken. Bei allerbestem Wetter wetteiferten auf dem herrlich hergerichteten Rasenplatz 20 Haflinger- und 31 Edelbluthaflingerstuten um die begehrten Staatsprämienanwartschaften und um die Siegerschärpen.

Haflinger

In der Klasse der Haflingerstuten nahmen fünf ältere Stuten und 15 3-jährige den Wettbewerb auf. Die Stuten waren mit durchschnittlich 149 cm Widerristhöhe gut entwickelt und von den Vorstellern entsprechend ihren Bewegungsmöglichkeiten sehr gut eingemustert sowie vorgestellt.

Aufgrund der Landesvorgabe durften nur zehn Staatsprämienanwartschaften vergeben werden, entsprechend vorsichtig war man dann auch bei der endgültigen Vergabe in den einzelnen Abteilungen und nahm einige Stuten mehr in den Hoffnungsring. Die Entscheidung, die Stuten ohne Anwartschaft mit einem ersten Preis und als Prämienstute auszuzeichnen, bedeutet auch für die Patzierten eine große Motivation. Bis zum abschließenden Endring blieb es spannend, wer am Ende mit der Staatsprämienanwartschaft ausgezeichnet und mit den Siegerschärpen dekoriert wurde.

Zur Siegerstute avancierte Giorgia G v. Starkwind aus einer Mutter v. Wirbelsturm P/Aghai aus der Zucht von Sebastian und Sabine Grandauer und im Besitz von Wolfgang Grandauer, Nußdorf. Eine komplette, äußerst harmonische Stute mit viel Charme und groß angelegten Körperpartien. Sie brillierte in beiden Gangarten mit stets sicherem Takt, energisch abfußend sowie mit viel Schub- und Tragkraft.

Als erste Reservesiegerin konnte die von Karl Stadler, Ziemetshausen, gezogene und im Besitz von Tochter Maria stehende Nenee von Bellissimo W-Q aus der bundesprämierten Novelle v. Sternwächter/Winterstern überzeugen. Eine sympathische Stute mit ausgewogenen Proportionen sowie guten Reitpferdepoints. Sie zeigte sich im Schritt mit viel Elastizität, im Trab mit stets aktivem Hinterbein und ins bergauf trabend.

Die Schärpe für die zweite Reservesiegerin sicherte sich Walter Weber, Zachenberg, mit der 4-jährigen Larissa von Starkwind aus einer Mutter v. Stolzalm/T/Amethist v.d. Heksenketel. Eine elegante sehr sportiv aufgemachte Stute mit sehr gut modellierter Vorhand, die sich mit sehr guter Trabmechanik und im Schritt gelassen schreitend vorstellte.

Als Bewegungssiegerin in dieser Klasse wurde Milana von Nachtstolz aus einer Mutter v. Alessandro/Asil herausgestellt und mit Schärpe geehrt. Die von Michael Strauß, Längenmoos, gezüchtete, ausgestellte und noch sehr jugendlich wirkende Stute, bestach mit groß übersetzten Bewegungen, ausgestattet mit enormer Schub- und Tragkraft, viel Schulterfreiheit, stets taktsicher und ins Bergauf trabend. Im Schritt überzeugte sie mit energischem ab- und durchfußen, elastisch durch den Körper schreitend und stets viel Raumgriff entwickelnd

Endring Haflinger 2023
Hoffnungsring Haflinger 2023
Ringergebnisse Haflinger 2023

Edelbluthaflinger

Am Nachmittag standen 31 Edelbluthaflingerstuten, 26 3-jährige und fünf ältere Stuten im Fokus. Zu vergeben waren hier 15 Staatsprämienanwartschaften. Auch diese Klasse war mit einer durchschnittlichen Größe von 148,5 cm gut entwickelt und wies einen Edelblutanteil von durchschnittlich 6,05 Prozent auf, mit einer Variation von 1,171 bis 13,281 Prozent. Fünfzehn Stuten wurden als Staatsprämienanwärterinnen ausgezeichnet.

Im Endring stellten sich die zehn besten Stuten nochmals einem Vergleich zur Auswahl der vier Schärpenstuten, ein Endring mit exzellenter Qualität. Als Siegerstute empfahl sich die 3-jährige Pepsi vom süddeutschen Körungssieger Ansgar aus einer Mutter v. Amor/Wintertraum aus der Zucht von Kathrin Häringer, Huglfing, vor- und ausgestellt von Matthias Berger, München. Eine viel Körpersubstanz aufweisende, typvolle und geschlossene Stute mit viel Stutencharme sowie großem Auge und mit sehr viel Bewegungsqualität. Energisch der Antritt, mit kraftvoll unter den Schwerpunkt fußendem Hinterbein, locker, mit viel Schulterfreiheit und schöner Vorhandaktion.

Zur ersten Reservesiegerin wurde die mit 150 cm sehr gut entwickelte Finia v. Sancisco/Barichello/Alibaba aus der Zucht von Richard Häringer, Huglfing, ausgerufen. Sie ist im Besitz von Ludwig und Ulrich Köpf, Schwangau. Die sportive und typsichere Stute beeindruckte mit ihrem Bergauftrab sowie der großzügigen Trabmechanik, in der Schrittqualität reichte sie jedoch nicht ganz an die Siegerin heran.

Zweite Reservesiegerin wurde die mit 149 cm gut entwickelte Heikena-Gold, eine Tochter des Sonnenkönig-Gold aus einer Mutter v. Natif/Aquarell, des Züchters und Besitzers Johann Karrer, Woringen. Sie beeindruckte die Kommission mit ihrer Körperharmonie und groß angelegten Partien bei sehr viel mütterlichem Charme. Der Trab war geprägt von Taktsicherheit und guter Schub- und Tragkraft bei viel Schulterfreiheit, im Schritt fehlte an diesem Tag jedoch die Losgelassenheit.

Die von Bernd Schulter, Ettringen, gezüchtete und ausgestellte 3-jährige Olena von Sammi aus der Ovina K v. Sacre Coeur/Niron überzeugte mit sportlichem Seitenbild, viel Rassetyp und mit ihren kraftvollen Bewegungen im Trab, bei sehr effizient eingesetzter Hinterhand, stets locker und bergauf trabend. Im Schritt präsentierte sie sich mit gleichmäßigem Ablauf sowie stets gegebener innerer und äußerer Losgelassenheit.

Den Züchtern und Ausstellern beider Rassen darf man abschließend zu ihren tollen Stuten sowie ihrer erfolgreichen Zuchtarbeit gratulieren. Die Vorführer haben ihren Beitrag dazu geleistet. Auch wenn es sich heute um zwei verschiedene Rassen handelt, haben sie nicht nur einen gemeinsamen Ursprung, sondern auch viele Gemeinsamkeiten und gefallen mit ihrem sympathischen Erscheinungsbild sowie ihrer Vielseitigkeit.

Endring Edelbluthaflinger 2023
Hoffnungsring Edelbluthaflinger 2023
Ringergebnisse Edelbluthaflinger 2023

Fotos: Hubert Fischer

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