Bad Kötzting. Zum 34. Mal wird heuer am letzten Augustwochenende der Kötztinger Rosstag stattfinden. Die Verantwortlichen der Kaltblut- und Haflingerzüchtervereinigung Bayerischer Wald scheuen keine Arbeit, um die Veranstaltung, die sich über zwei Tage erstreckt, zu einem Highlight werden zu lassen.
In diesem Jahr beginnt es bereits am Samstag, 24. August um 09.30 Uhr mit der Verbandsstutenschau für Haflinger, Edelbluthaflinger und Süddeutsches Kaltblut am Vorführplatz in der Unteren Au. Am späten Samstagnachmittag um 17.00 Uhr wird dann ein Feldgottesdienst mit Pferdesegnung beim ersten Pfingstrittevangelium in der Nähe des Anwesens Schedlbauer stattfinden. Dabei werden bereits zahlreiche Gespanne erwartet, die anschließend in einem feierlichen Einzug durch die Straßen der Stadt zur Festhalle beim „Linder- Bräu“ ziehen. Dort laden die Rosserer zum gemütlichen Beisammensein ein.
Am Sonntagvormittag, 25. August, wird vor der Lindner-Halle altes Handwerk gezeigt. Die Rosserer versetzen damit den Zuschauer in eine Zeit zurück, als im bäuerlichen Leben noch vieles per Hand gemacht werden musste, was heute von Maschinen erledigt wird. Erhalten hat sich traditionell hier nur die Arbeit des Hufschmiedes, während Kirmzäuner, Seiler, Holzschuhmacher und Scherenschleifer von der Bildfläche verschwunden sind. Auch wie das Dreschen per Hand mit Dreschflegeln funktionierte, wird demonstriert.
Ab 13.30 Uhr folgt dann der Höhepunkt des Rosstages, der große Festzug durch die Straßen der Stadt. Er steht unter dem Motto „Landwirtschaft und Handwerk von damals“. Mit dabei sind gut 440 Pferde und etwa 140 Wagen, bespannte Maschinen und handbetriebene landwirtschaftliche Geräte. Die Rosserer beziehen sich hier auf alte Fuhrmannstraditionen und den Einsatz der vierbeinigen Helfer früher in den landwirtschaftlichen Betrieben. Wer weiß zum Beispiel noch, wie ein durch Pferde betriebener Gabelwender, eine Sähmaschine oder ein Hakenzylinder funktionieren und wofür sie eingesetzt wurden? Auch der Baumtransport mit Pferden wird eindrucksvoll demonstriert. Am Ende der Bahnhofstraße und entlang der Marktstraße erklären Sprecher die einzelnen Anspannungen.
Verschiedene Blaskapellen sowie Musikgruppen werden den Zug begleiten und sorgen für die passende musikalische Umrahmung. Beim Festzug ist vom Kind mit seinem Pony, vom schweren französischen Percheron, von Reitergruppen mit Kalt- und Warmblutpferden bis hin zu Ziegen sowie Eseln alles vertreten, was annähernd mit Pferden etwas zu tun hat. Hauptsächlich werden allerdings Haflinger, Süddeutsche Kaltblüter und Noriker zu sehen sein. Nach dem Festzug klingt der Rosstag dann bei Bier, Brotzeit und bayerischer Blasmusik in der Lindner- Festhalle aus. Der Rosstag findet bei jeder Witterung statt.
Ausschreibung Verbandsstsutenschau
Isabell Dachs
Foto: Christa Rabl-Dachs