Youngster auf dem Laufsteg
Am Freitag, den 17. Februar 2023 fand auf der Olympia-Reitanlage die Nachkörung des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V. für alle Rassen statt.
Die tierärztliche Untersuchung bei der Anlieferung der Hengste oblag Dr. Michael Zeitlhack. Karl-Heinz Geiger führte die zahlreich anwesenden Zuschauer mit vielen Hintergrundinformationen zu den Hengsten durch den Veranstaltungstag.
Süddeutsches Kaltblut
Von den 13 angetretenen Junghengsten erreichten nach der Musterung auf dem Harten Boden und der Vorstellung an der Hand auf dem Dreieck zwei das Freilaufen. Den ersten Schritt zur Zuchtzulassung schaffte an diesem Tag leider keiner der Kandidaten.
Haflinger
Fünf Haflingerhengste stellten sich der Körkommission bestehend aus Torsten Große-Freese, Bernhard Heistinger, Petra Knoll und Hans Schiller. Vier von ihnen erhielten das Prädikat „gekört“.
Aus der Zucht und dem Besitz des Haupt- und Landgestütes Schwaiganger, Ohlstadt, stammte der gekörte Sturmdrang-Sohn Stubai Gold. Der sehr weit entwickelte und sich maskulin präsentierende Junghengst aus der Prämienstute Navona v. Nobelius/Andiamo überzeugte im Trab mit effektvollem Vorderbein, Mechanik, Bergauftendenz sowie der gewünschten Elastizität. In der Galoppade verfügte er über genügend Balance und zeigte am Sprung genügend Übersicht.
Aus der Zucht von Jürgen Gerhard, Hünstetten, kam der nächste Hengst, der mit einem positiven Körurteil versehen wurde. Das Haflingergestüt Stange, Edertal-Bergheim, stellte All Star v. Amore Mio/Maestro/Nabucco an diesem Tag aus. Der hochmodern aufgemachte, im Seitenbild sehr elegante Haflinger präsentierte sich mit gutem Körperschluss und korrektem Fundament. Im Trab zeigte er sich leichtfüßig mit Bergauftendenz sowie einem aktiv unter den Schwerpunkt fußenden Hinterbein. Seine Galoppade zeigte All Star sicher im Bergauf bei gewünschter Balance und Raumgewinn.
Alois v. Armari aus der Bundesprämien- und Staatsprämienstute Odette K v. Star Royal/Amsterdam stammte aus der Zucht von Johann Kappelsberger, Dietramszell, und wurde an diesem Tag von Stephanie und Severin Reisberger, Fischbachau, ausgestellt. Der sehr schön modellierte Junghengst präsentierte sich sowohl im Trab als auch im Galopp kraftvoll, stets im Takt mit guter Mechanik sowie einem gut unter den Schwerpunkt fußenden Hinterbein.
Mit Solero-D trat ein in Südtirol gezogener Haflingerhengst den Weg nach München an. Der bereits in Österreich gekörte Sohn des Sandiego aus der I Lena W v. Waldess-B/Winzer wurde von Josef Mahlknecht, Völs am Schlern (ITA), gezogen und von Iwan Mahlknecht, Völs am Schlern (ITA), ausgestellt. Charmant auftretend, mit schönem Gesicht und großem Auge, überzeugte Solero-D mit Mechanik und Taktsicherheit. Besonders hervorzuheben war sein gutes Schreiten im Schritt.
Deutsches Sportpferd
Zwei in Bayern gezogene Deutsche Sportpferde präsentierten sich der Kommission bestehend aus Torsten Große-Freese, Dr. Helmut Feigl, Jakob Maier, Uwe Schwanz und Georg Schweiger. Beide Aspiraten schafften den ersten Schritt zur Zuchtzulassung.
Major Tom v. Million Dollar aus der Jasine v. Chello II/Heraldik xx, gezogen von Wolfgang Braun, Beilngries, und ausgestellt von Pia Eisenrieder, München, präsentierte sich noch etwas jugendlich, aber sehr modern und mit einer guten Dreiteilung im Körper. Sein Vortrag im Trab war locker, mit sehr viel Raumgewinn und guter Mechanik im Vorderbein. Die Galoppade des Dunkelbraunen war praktisch angelegt und stets gut in Balance. Am Sprung überzeugte er mit gutem Abdruck vom Hinterbein sowie stets gut winkelndem Vorderbein und Bascule.
Aus der Zucht von Paul Scheurer, Adlkofen, stammte Quasirado v. Quasimodo Z aus der Diamant de Capitol v. Diarado/Capitol II. Ausgestellt von Matthias Bärtschi, Buchs (CHE), zeigte sich der Junghengst sehr modern und sportlich aufgemacht. Im Trab präsentierte er sich mit sehr effektvollem Vorderbein, seine Galoppade hätte man sich an diesem Tag noch deutlicher ins Bergauf mit etwas mehr Raumgewinn gewünscht. In der Freispringreihe überzeugte Quasirado mit Übersicht, Cleverness und sehr viel Beweglichkeit im Körper.
Wir sind gespannt auf die zukünftige Entwicklung der jungen Hengste im Zucht- und Sportjahr 2023 sowie darüber hinaus.